Im Fokus: Kompressionsversorgung!

Zu wenig Bewegung und vornehmlich sitzende Tätigkeiten– Krampfadern wie generell krankhafte und chronische Veränderungen der Beinvenen sind in modernen Zeiten auf dem rasanten Vormarsch. Und zwar bei Frauen wie bei Männern, unabhängig vom Alter. Dabei helfen medizinische Kompressionsstrümpfe nicht nur bei bereits erkrankten Venen bzw. Lymphgefäßen, sondern dienen vor allem auch prophylaktisch, dass es erst gar nicht dazu kommt.

Müde und geschwollene Beine, ein symptomatisches Schweregefühl, Schmerzen, Funktionseinschränkungen im Alltag und nicht zuletzt die psychische Belastung durch das auffällige Aussehen der Beine: Chronische Lympherkrankungen, bei denen der Abfluss der Lymphe nicht mehr funktioniert (chronischen venösen Insuffizienz (CVI)), beeinträchtigen immens die Lebensqualität der Betroffenen. Nach einer entsprechenden Behandlung (von der Entstauung durch Lymphdrainage bis zur Operation) ist eine effektive Kompressionstherapie unabdingbar, deren Erfolg nur durch das konsequente und zumeist lebenslange Tragen medizinischer Kompressionsstrümpfe erreicht wird.

Die kontinuierliche Kompressionstherapie spielt eine wesentliche Rolle bei der Behandlung, der graduelle Druckverlauf in Kompressionsstrümpfen verbessert signifikant den venösen Rückfluss und reduziert die sogenannte kapillare Filtration.

Kompressionsstrümpfe sind ein wichtiges medizinisches Hilfsmittel zur Behandlung von Erkrankungen des Venen- und Lymphsystems. Dank ihrer Strickart und ihren elastischen Fasern sorgen sie für eine definierte, gleichmäßige Druckverteilung am Bein – und verbessern so signifikant den venösen Rückfluss und reduzieren die sogenannte kapillare Filtration. Der erforderliche Druck wird von der Schwere der Venenerkrankung bestimmt. Je nachdem, wo die Schädigung der Venen vorliegt und wie weit sie fortgeschritten ist, werden unterschiedlich lange Kompressionsstrümpfe eingesetzt.

Modische Optik sorgt für höhere Akzeptanz

Lieber früher als später. Medizinische Kompressionsstrümpfe sind – neben ausreichend Bewegung – auch die richtige Maßnahme, wenn einer möglichen Erkrankung der Venen vorgebeugt werden soll.

Zugegeben, viele Menschen haben gerade aus modischen Gründen ihre Vorbehalte gegen solche Strümpfe. Aber nicht zuletzt die farbenfrohen und stylischen Varianten vieler Jogger und Leistungssportler forcierten hier ein Umdenken. Heute sind moderne Kompressionsstrümpfe High-Tech-Produkte, die ihre medizinische Wirksamkeit gekonnt hinter einer modischen Optik verstecken.

Kompressionsstrümpfe, die nicht rutschen und dennoch bequem sind

Entscheidend für einen anhaltenden und leichten Umgang mit der Kompressionsversorgung ist der Tragekomfort, der vom Material und vom Sitz der Strümpfe bestimmt ist. Rötungen, Juckreiz, trockene Haut und vor allem Einschnürungen, wie sie über viele Jahrzehnte der berüchtigte „Gummistrumpf“ hervorrief, gehören heute dank innovativer Forschungen der Vergangenheit an. Hautfreundliche Material-Mixturen, die trockener Haut und unangenehmen Gerüchen vorbeugen, sind in der Qualitätsversorgung ebenso Standard geworden wie innovative Stricktechniken und der passgenaue Zuschnitt im Fersen- und Zehenbereich.

Ist das Abschlussbündchen zu locker, rutscht der Strumpf, ist es zu eng, schnürt es ein – auch dieses altbekannte Problem von Kniestrümpfen wurde mittlerweile gelöst. Und zwar mit eingestrickten Silikongarnen, die eine weiche Haft-Zone im Bündchen bilden

Besondere Herausforderungen. Die Versorgung organisieren

Für viele ältere bzw. behinderte Menschen mit Venenleiden ist das An- und Ausziehen eines Kompressionsstrumpfes eine besondere Herausforderung, die Kraft erfordert. Hersteller von Kompressionsstrümpfen bieten daher spezielle Anziehhilfen an, die mit entsprechender Begründung ärztlich verordnet werden können.

Aufgrund der aufwendigen Reinigung ist eine Wechselversorgung mit Kompressionsstrümpfen aus hygienischen Gründen dringend erforderlich. Wichtig hier: In der Regel haben Lymphpatienten Anspruch auf zwei Versorgungen im Jahr mit jeweils einer Wechselversorgung.

*Der Fachbeitrag wurde zum Teil mit Informationsunterstützung der Firma BSN JOBST GmBH erstellt.

Foto: BSN JOBST GmBH

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